Wir sind Robinson Crusoes ohne Inseln
Shownotes
Vor vier Jahren wurde Nava Ebrahimi mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis ausgezeichnet. Ihr neuer Roman „Und Federn überall“ führt uns in einen Ort im Emsland, dessen Hauptarbeitgeber ein Geflügelschlachthof ist. Auf der F.A.Z.-Bühne der Frankfurter Buchmesse hat Andrea Diener die Autorin zum Gespräch über ihr Buch getroffen. Hören Sie die Aufnahme in einer Sonderfolge des Bücher-Podcasts.
„Und Federn überall“ von Nava Ebrahimi auf der Website des Luchterhand Literaturverlags
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00:00:09: Vor vier Jahren wurde Nava Ibrahimie mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis ausgezeichnet.
00:00:13: Ihr neuer Roman und Federn überall führt uns in einen Ort im Emsland, dessen Hauptarbeitgeber ein Geflügelschlachthof ist.
00:00:22: Auf der FHZ-Bühne der Frankfurter Buchmesse hat Andrea Diener die Autoren zum Gespräch über ihr Buch getroffen.
00:00:29: Hören Sie die Aufnahme in einer Sonderfolge des Bücher-Podcasts.
00:00:35: Mit einer ganz, ganz kurzen Verzögerung dank der Tücken der Technik.
00:00:39: Jetzt ist auch Wasser da.
00:00:40: Danke schön.
00:00:42: Sitzen wir jetzt hier mit Navar-Ebrahimi.
00:00:46: Sie wurden in der Tee hier reingeboren.
00:00:49: Sie arbeiteten als Journalistin unter anderem bei der Financial Times Deutschland.
00:00:55: Sie wohnen jetzt mit ihrer Familie in Graz.
00:01:00: Das ist jetzt der dritte Roman, wenn ich das richtig mitgezählt habe.
00:01:03: Genau.
00:01:04: Nach sechzehn Wörter.
00:01:06: und das Paradies meines Nachbarn, jeweils so im Abstand einiger Jahre entstanden.
00:01:12: Und diesmal waren es fünf Jahre.
00:01:14: zum letzten Roman.
00:01:17: Sie haben lange daran gearbeitet.
00:01:19: Genau, steht im Nachort.
00:01:22: Genau, da müssen wir noch drauf kommen.
00:01:24: Jetzt kommen wir erst mal zum Thema selbst, zum Roman.
00:01:28: Der verschlägt uns nämlich... nach Fetteln, ein Ortsteil von Lasseren an der Ems.
00:01:36: Findest du, dass das Emsland kleines kaff im Nirgendwo ... Wie hat sie dahin verschlagen?
00:01:45: und hoffentlich nicht freiwillig?
00:01:49: Ja, man weiß ja immer nie, wie freiwillig man seine Themen wählt oder die Themen einen wählen.
00:01:54: Das ist ja auch immer noch mal so ein kleines Mysterium eigentlich.
00:01:57: Also ... Ich kannte das Emsland auch nur vom Hörern sagen.
00:02:02: Ich war noch nie dort gewesen.
00:02:05: Und ja, wie ich dort hingekommen bin.
00:02:11: Also es fing ein bisschen mit den Hühnern an.
00:02:13: Also es war so zweigleisig.
00:02:15: Also der Ursprung oder einen so einen Impuls.
00:02:19: für diesen Roman war, dass ich vor langer Zeit, also wirklich schon vor einigen Jahren, von einer Krankheit erfahren habe, die Masthühnchen befällt und die Krankheit nennt sich Wodenbrest.
00:02:30: Genau, die Hölzerne Brust der Hühnchen.
00:02:32: Die
00:02:33: Hölzerne Brust oder verholzte Brust, also das ist eben eine Masthühnchenkrankheit und da verholzt das Brustfilet.
00:02:41: Was blöd ist für die Industrie, weil das Brustfilet sich am profitabelsten verkaufen lässt.
00:02:48: Man weiß nicht ganz genau, woher es kommt, aber man nimmt an, dass das eben durch die Züchtung, dass die Brust immer größer, dass sie immer schneller, immer größer wird.
00:02:56: Genau.
00:02:56: Und davon habe ich erfahren und ich notiere nichts.
00:03:00: Also ich habe keinen Notizbücher, weil ich mich drauf verlassen kann und muss auch ein Stück weit, dass das, was mich wirklich bewegt, eh in meinem... Gedächtnis bleibt.
00:03:13: Das
00:03:13: Gedächtnis als natürlicher Vorfilter.
00:03:15: Ja,
00:03:16: das ist natürlich ein Vorfilter, weil ich habe jetzt an dem Roman zum Beispiel ja fast fünf Jahre gearbeitet und es muss schon wirklich irgendwie Substanz haben für mich und mich wirklich lange genug beschäftigen, damit ich dann auch diese diese lange Zeit mit dem Buch durchhalte.
00:03:33: Und genau das war wooden breast, das war schon so ein Hat mich interessiert, weil ich natürlich diese verholzte Brust, die Holzerne Brust sehr metaphorisch fand.
00:03:42: Ja.
00:03:43: Und ich mir auch wirklich gleich vorstellen musste, wie sich das anfühlt.
00:03:46: Also ich weiß nicht, ob das so meinen Zwang zu mich in andere Kreaturen hineinversetzen ist, aber ich hatte wirklich gleich so ein körperliches Empfinden.
00:03:58: Genau, so war mein Interesse für Hühner geweckt.
00:04:04: Das andere war, dass ich mal auf einer Party war, in einem Garten und da lief ein Hühner rum und ein Partygast hat ein engeres Verhältnis zu einem Hunde aufgebaut und das Huhn saß dann irgendwann auf seinem Schoß und der Partygast hat dieses Huhn gekrault und das Huhn hat das wirklich sichtlich genossen.
00:04:25: und das fand ich so erstaunlich Weil ich noch nie gesehen habe, dass, also das Huhn ist ja wirklich das krasseste Nutztier für uns, also das wirklich vierzig Milliarden oder dreißig Milliarden Hühner halten wir auf der Welt.
00:04:41: Und ich weiß, sie alle wissen ja, wie, wie wir sie halten.
00:04:45: Genau.
00:04:45: Und das war für mich wirklich, das hat mein Denken einfach komplett herausgefordert, dass ein Huhn es genießt, gekrault zu werden, dass ein Huhn überhaupt irgendetwas genießt.
00:04:58: Genau, also meine Interesse an Hühnern hat sich so irgendwie entwickelt über die Jahre.
00:05:04: und dann habe ich angefangen, dann wurde das ein bisschen konkreter mit einem möglichen Roman, dann hatte ich überlegt, gut Niedersachsen ist natürlich die Fleischindustrie ist in Niedersachsen zu Hause hauptsächlich, da sind die ganz großen Betriebe.
00:05:20: und dann nochmal speziell auch das Emsland.
00:05:23: Dann habe ich mich ein bisschen mit dem Emsland beschäftigt und ich dachte erst, dass ich einem ganz besonderen Kuhlande, in dem ich als deutsche iranischer Autorin einen Roman schreibe, der im Emsland spielt, weil mich dann alle fragen, warum das Emsland.
00:05:40: Ja, auch gerade, genau.
00:05:43: Genau, das fand ich irgendwie auch wirklich interessant.
00:05:46: Und ich dachte eben, es gibt auch soweit ich weiß, kein Roman, kein Film, also nichts wirklich, kein Kulturgut, das irgendwie das Emsland beschreibt, oder?
00:06:01: Sie kennen auch nichts.
00:06:04: Also Hühnerzucht, ja, also diese Hühnerzverlegung tatsächlich schon, aber... Da gibt es einen Roman von Matthias Göritz.
00:06:14: Genau, da geht es auch um so eine Hähnchenmastfleischerei-Dings.
00:06:19: Genau,
00:06:19: aber das spielt nicht im Emsland.
00:06:20: Ich glaube,
00:06:21: das ist nicht im Emsland.
00:06:23: Ich fand eben das Emsland als Gegend auch so unbeschrieben.
00:06:31: Als ich anfing zu recherchieren, dachte ich halt, dass ich ... Da wirklich jetzt vor der Herausforderung stehe, ein interessanten Roman in einer sehr uninteressanten Gegenspiele zu lassen.
00:06:45: Aber wie das eben so ist, wenn man anfängt zu recherchieren und sich mit einer Gegend zu beschäftigen, wird sie natürlich immer interessant, weil überall leben Menschen, überall tun sich Menschen Dinge an, im Guten wie im Schlechten, überall passiert Geschichte.
00:07:00: Und am Ende war dann die Herausforderung, die besonders interessante Geschichte des Ems Landes in den Roman zu kriegen, der ja nur an einem Tag spielt.
00:07:11: Dieses Lasseren an der Ems hat auch eine sehr interessante Geschichte.
00:07:16: Und diese Geschichte gibt es tatsächlich.
00:07:19: Und der wahre Ort heißt eigentlich Haaren an der Ems.
00:07:24: Und es gab dort, ich habe das ehrlich gesagt noch nie gehört, es gab dort eine polnische Exklave nach dem Zweiten Weltkrieg, die auch für dieses Buch und für die Geschichte dieser Figuren eine wesentliche Rolle spielt.
00:07:43: Warum haben Sie dann nicht wirklich Haaren genommen?
00:07:45: Warum haben Sie es dann ein bisschen fiktiver gemacht?
00:07:48: Haben Sie versucht, verschiedene Sachen in dieses fiktive Lasseren reinzubringen?
00:07:52: Oder was war der Grund?
00:07:55: Also es gibt mehrere Gründe.
00:07:56: Das sind nicht alle so spannend.
00:08:00: Aber es ist schlicht so, dass ich ... Also, ich hab mich wirklich sehr an Haaren orientiert.
00:08:08: Aber ich hab einfach als Autorin noch mal mehr Freiheit, als ich ohnehin schon hab, wenn ich den Namen ändere.
00:08:15: Und ich mochte auch ... Weil ich hab bei Federn und Federn überall auch immer an Federn Lassen gedacht.
00:08:22: Und Lasserin fand ich Klang auch gut.
00:08:26: Lasserin ist auch gut.
00:08:28: Ähm ... Sie erzählen hier aus der Sicht von einer ganzen Reihe von Figuren.
00:08:37: Es ist eine alleinerziehende Mutter, die mit ihrer Tochter nicht klar kommt.
00:08:42: Wir haben eine Polin, die als Putzfrau arbeitet, aber überlegt, ob sie sich jetzt vielleicht doch einen deutschen Mann angeln soll, um ein Auskommen zu haben oder ob sie als Pflegerin arbeiten soll.
00:08:55: Es gibt einen Flüchtling aus Afghanistan, der Gedichte schreibt.
00:09:02: Was haben diese Figuren alle gemeinsam, dass sie in ihrem Buch auftreten dürfen?
00:09:10: Gemeinsam haben sie das für alle.
00:09:12: Es ist ja im Montag, im Montagmorgen, an dem alle aufwachen.
00:09:17: Wir begleiten sie bis zum frühen Abend.
00:09:21: Gemeinsam haben sie, dass sie alle ... Das ist vor allem ein relativ wichtiger Tag, weil alle ein Ziel haben.
00:09:29: Es ist in unterschiedlicher Maße wichtig, aber schon irgendwie relevant.
00:09:35: Sie haben alle ein Ziel, das sie verfolgen für diesen Tag.
00:09:39: Also die Sonja, die alle eine erziehende Mutter, hat ein Bewerbungsgespräch.
00:09:42: Sie möchte unbedingt raus aus der Zerlegung.
00:09:45: Bei der Hühnerfabrik arbeitet sie, genau.
00:09:47: Genau, genau.
00:09:48: Und eben Merkhausen und der Prozessoptimierer, also ein Manager aus der Hühnerfabrik.
00:09:53: will unbedingt Justina treffen.
00:09:55: Das ist eine andere Figur, also die Date, also die Chatten.
00:09:58: Und er will sie unbedingt endlich
00:09:59: treffen.
00:10:00: Auf deutschpolnischeliebe.de.
00:10:02: Genau.
00:10:04: Dann gibt es noch Nasim, eben den Geflüchteten aus Afghanistan, Lyrica, der eben endlich geschafft hat, die deutsche iranische Schriftstellerin Roshi zu überreden, ins Emzland zu kommen, um mit ihm seine Gedichte zu übersetzen, weil er erhofft sich, dass er bei der Anhörung im Asylverfahren bessere Chancen hat, wenn er zeigen kann, ich bin Dichter, ich bin ein Mann des Wortes, ich bin gebildet.
00:10:30: Und das steht auch für ihn an diesem Tag ein wenig auf dem Spiel, dann eben die deutsche ranzche Schriftstelle in Roche, die aus Köln kommt und eigentlich ein bisschen widerwillig im Emsland ist.
00:10:42: Sie hat sich überreden lassen und sie ist eigentlich ein bisschen... Nicht verzweifelt, aber schon so ein bisschen dünnheutig, weil sie dringend einen neuen Stoff braucht für ihren nächsten Roman.
00:10:52: Sie setzt sich da sehr unter Druck.
00:10:55: Dann haben wir noch eben Anna, die Ingenieurin, die in dieser Hühnerfabrik, die ist quasi angeheuert, um eine Maschine zu testen, die diese wooden breast aussortieren kann.
00:11:10: Und sie muss jetzt endlich gute Ergebnisse liefern.
00:11:13: Sie steht auch unter Druck.
00:11:15: Also alle stehen unterschiedlich unter Druck aus unterschiedlichen Gründen.
00:11:22: Und eben natürlich einige sind prekär beschäftigt oder stehen in der Gesellschaftsordnung eher unten, manche eher oben, aber trotzdem alle leiden letztlich unter diesem Ausbeutungssystem.
00:11:34: Was mir auch aufgefallen ist, als Gemeinsamkeit ist so eine Art fehlgeleiteter oder fehlgegangener Kommunikation oder das Bedürfnis, sich mitzuteilen.
00:11:44: Also das sieht man zum Beispiel bei dem afghanischen Flüchtling, der eigentlich auf persisch schreibt auf arabisch persisch
00:11:52: persisch persisch
00:11:54: und diese gedichte so übersetzt haben muss dass deutsche behörden ihm abnehmen dass darin ein künstlerischer wert steckt was hier an sich irgendwie also dass das behördlich abzustempelt ist natürlich schon mal irgendwie so eine ironie an sich.
00:12:11: oder der der manager wie heißt er markhausen
00:12:15: genau genau
00:12:17: der eben eine polnische Großmutter hat und es sich unbedingt Justina von DeutschpolnischeLiebe.de von ihr erzählen möchte und das dann mehreren Sprachnachrichten tut, weil ihm sonst niemand bei diesem Thema so richtig zuhört oder weil er sonst nicht so richtig auf Verständnis trifft.
00:12:33: Die alle wollen sich auch irgendwie mitteilen.
00:12:36: Genau, das ist eine wichtige Gemeinsamkeit auch von allen.
00:12:43: Trotz allem, also sie sind auf gewisse Weise einsam und sehen sich alle nach echten Beziehungen, also nach echten Bindungen eigentlich.
00:12:55: Wie mühsam war denn die Recherche?
00:12:57: Weil ich stand wirklich in dieser Hähnchenfabrik, ich habe wahnsinnig viel Überzerlegung und Prozessoptimierung gelernt.
00:13:05: Haben Sie ein Praktikum gemacht in einer Hühnerfabrik oder kommt Ihnen da vielleicht auch ein bisschen der journalistische Hintergrund, den Sie ja haben, zugute?
00:13:15: Ja, das sicherlich.
00:13:18: Es war insgesamt einfach sehr viel Recherche, weil die Hühnchenfabrik war natürlich eine Herausforderung.
00:13:28: Es ist nicht ganz leicht, aber ich war einmal drin.
00:13:32: Ich habe es geschafft.
00:13:40: Das waren aber nur ein Teil, weil es eben sechs Figuren mit sechs unterschiedlichen Hintergründen eben nach sieben aus Afghanistan, dann Justine aus Polen.
00:13:50: Und eben diese Geschichte, um diese Figuren glaubwürdig aus deren Perspektive schreiben zu können, musste ich einfach wirklich viel lernen.
00:13:59: Also natürlich einerseits, wie es ist, als Geflüchteter in Deutschland anzukommen, dann noch eben als Afghane.
00:14:08: wie sie betrachtet werden, wie der sich das für ihn anfühlen muss, irgendwie dieses mediale Bild vom afghanischen Flüchtling zu ertragen.
00:14:16: Dann aber auch natürlich die ganze polnische Geschichte, also die polnische Geschichte, die sich im Emsland zugetragen hat, die auch wirklich relativ unbekannt ist.
00:14:25: Und aber dann natürlich auch nochmal einfach dieses polnische Selbstverständnis.
00:14:30: Also so was, wie ich sage jetzt mal, kollektive Psychologie.
00:14:37: Also diese ganzen Mechanismen, wie man als Polen irgendwie auf Europa blickt, also diese ganzen Perspektiven.
00:14:45: Ja, es war wahnsinnig Führerschaft.
00:14:47: Sie haben bestimmt auch mit sehr, sehr vielen Menschen darüber gesprochen, oder?
00:14:50: Ja, ich habe mit vielen Menschen gesprochen und da ist mir auch wirklich nochmal aufgegangen, wie viele Menschen eigentlich an so einem Buch beteiligt sind.
00:14:57: Das heißt ja, gemeint haben wir immer, schreiben ist eine einsame Tätigkeit, aber natürlich bei der Impfverlag sind schon sehr viele Menschen beteiligt, aber vorher auch in der Recherche und auch die Gespräche, die ich vorher geführt habe, auch mit Freundinnen, mit Kollegen.
00:15:14: Es sind eigentlich so viele, dass ich mich immer scheue, eine Danksagung zu schreiben aus Angst, oder nicht aus Angst, aber weil ich einfach generell ganz sicher jemand vergessen werde, weil es einfach so viele sind.
00:15:26: Es sind sehr viele Namen drin, das stimmt.
00:15:29: Ja,
00:15:29: genau.
00:15:30: Und Nasim hat ja einen Tunnelblick.
00:15:32: Es ist ebehindlich.
00:15:34: Das habe ich auch selbst Erfahrung gemacht und all das.
00:15:40: Gibt es da Brillen, die man aufsetzt?
00:15:41: Ja, es gibt Brillen,
00:15:42: die man aufsetzt.
00:15:43: Das war wirklich schrecklich.
00:15:45: Und es war nur Tunnelblick.
00:15:47: Es war nicht ganz drin, es war Tunnelblick.
00:15:50: Ja, ich hätte am liebsten die Brille runtergerissen, habe gesagt, okay, ich will dann wieder nach Hause, mir reicht.
00:15:56: Aber das war eben alles Recherche.
00:15:58: Deswegen war auch ein Grund, weshalb es relativ lange gedauert hat.
00:16:02: Nassims Gedicht taucht ganz am Ende auf und das Gedicht Entdecker der Trauer mit der schönen ersten Zeile.
00:16:14: Wir sind Robinson Crusos ohne Inseln.
00:16:17: Verlohren in unserer Endsamkeit sehnsüchtig aufeinanderwartend.
00:16:20: Das gibt es wirklich, das ist allerdings von einem anderen wirklich real existierenden Dichter.
00:16:27: Wie hat dieses Gedicht Sie gefunden?
00:16:29: Wie kamen Sie darauf?
00:16:33: Ja, also, sieher Rosemier heißt der Dichter, der lebt in Schweden.
00:16:38: Es ist gerade im Cigé-Verlag ein Roman von ihm auf Deutsch erschienen.
00:16:43: Aber er schreibt eigentlich auf Fasi, also auf Persisch.
00:16:46: Ich habe sein Gedicht gefunden in einer Lyrik-Antologie des Wunderhorn-Verlags mit zeitgenössischer persischer Lyrik, aber eben ins Deutsche übersetzt.
00:16:58: Das war sehr wertvoll für mich.
00:17:00: Und dann haben Sie das angefragt und haben das Ihrem Flüchtling so ein bisschen
00:17:05: in den
00:17:06: Mund gelegt.
00:17:07: Genau.
00:17:07: Aber es ist eben so schön, weil es ist eigentlich ein langes Gedicht.
00:17:12: Und das wird dann eigentlich sehr politisch und man muss schon eigentlich wissen über Afghanistan, afghanische Zeitgeschichte haben, um das zu verstehen.
00:17:19: Aber die ersten Zahlen sind komplett universell.
00:17:22: Absolut, ja.
00:17:23: Und passen irgendwie dann doch auch zu jeder Figur, finde ich.
00:17:25: Und die
00:17:26: Robinson Crusos kommen ja tatsächlich auch so mehr aus einem Kulturkreis, der uns hier sehr vertraut sind.
00:17:31: Deswegen, glaube ich, spricht das vieler an.
00:17:35: Ja, dann haben wir tatsächlich ... Ich danke Ihnen vielmals, dass Sie hier waren.
00:17:47: Danke
00:17:48: Ihnen.
00:17:49: Viel Erfolg mit dem Buch.
00:17:51: Auf der
00:17:53: Longlist vom Preis.
00:17:54: Leider nicht auf der Shortlist.
00:17:57: Aber weiterhin viel Erfolg damit.
00:18:00: Vielen Dank auch.
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