Der richtige Mix im Portfolio
Shownotes
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Transkript anzeigen
00:00:04: Sechzig zu vierzig, siebzig zu dreißig oder vielleicht alles zu einem Viertel.
00:00:10: Anlagestrategien fürs Portfolio gibt es wie Santa Mea.
00:00:14: Ist das Sechzig zu vierzig Portfolio zu langweilig für diese Zeiten?
00:00:19: Ist es überhaupt noch zeitgemäß?
00:00:21: Auch das ist vielleicht eine Generalüberholung.
00:00:24: Darüber reden wir heute.
00:00:25: Und damit herzlich willkommen zu einer neuen Folge des FHZ Podcasts Finanzen und Immobilien.
00:00:32: Mein Name ist Ingen Schönauer
00:00:34: und ich bin Dennis Kremer.
00:00:35: Schön, dass Sie dabei sind an diesem Dienstag, den Dreiundzwanzigsten September.
00:00:44: Dennis, wir reden heute über das Sechzigvierzig-Portfolio.
00:00:49: Was kommt dir da so in den Sinn, so als Anlagestratege?
00:00:53: Oh ja, da wurde ich jetzt aufgewertet, vielen Dank.
00:00:56: Ja, das ist ein Begriff, der sozusagen, wenn man sich mit dem Thema beschäftigt, immer so ein bisschen durch die Gegend geist hat, schon seit vielen, vielen Jahren.
00:01:05: Ich weiß allerdings genau, es geht um die Aufteilung zwischen Aktien und Anleihen.
00:01:11: Sechzig Prozent Aktien und vierzig Prozent Anleihen.
00:01:15: Und was wir eben kurz vor unserer Übertragung hier noch mal ... geprüft haben ist, dass es natürlich am Ende zurückgeht auf Henry Markowitz, einen Nobelpreisträger, der sehr früh die Diversifikation, also die Streuung propagiert hat, also sehr früh diese Erfindung hatte.
00:01:34: Und das finde ich aber eben total interessant an diesem Sechzig-Vierzig-Portfolio, wie du gerade sagst.
00:01:39: Es ist eben auch nicht hundert Prozent Aktien oder hundert Prozent Anleihen, also das, was wir hier ja auch mal propagieren, also ein bisschen weiter gucken.
00:01:46: Es hat so eine gewisse Streuung, aber eben auch nicht zu viel.
00:01:50: Also, es wirkt so, das ist so interessant.
00:01:52: Es wirkt ja trotzdem so total simpel, man will fast sagen, profan, dass sich einer mal überlegt hat, okay, ich nehme jetzt auch nur diese beiden, das gängigste sozusagen, diese sechzig, vierzig, sechzig Aktien, vierzig Anleihen.
00:02:05: Und dann gucken wir mal, wie weit wir damit kommen.
00:02:08: Das ist schon interessant, man hätte ja auch machen können, vielleicht sechzig Aktien, vierzig Gold oder so.
00:02:15: finde ich irgendwie
00:02:15: interessant.
00:02:16: Genau, also ich glaube, es ist ja auch so, dass sich sehr viele Vermögensverwalter in früheren Zeiten da total daran orientiert haben.
00:02:23: Das ist ja nicht so, dass die Geldanlage ganz am Anfang schon eine unglaublich komplizierte Wissenschaft oder sowas war, sondern es hat sich ja alles so langsam entwickelt.
00:02:31: und dann hat man irgendwann sich ja gedacht, na ja, also ein bisschen mehr Aktien bedeutet, ich bin ein bisschen mehr im Risiko, setzen ein bisschen mehr auf Wachstumschancen, die sich in Aktien, Gesellschaften, in Unternehmen wie widerspiegeln.
00:02:45: Das ist wahrscheinlich sinnvoller, da etwas mehr zu investieren und etwas weniger in den sicheren, vermeintlich sicheren Anleihebereich.
00:02:55: Und das ist, glaube ich, der Grundgedanke.
00:02:57: Und deswegen ergibt es auch so viel Sinn, genau diese Eisseklassen zu nehmen, weil sie sich ja sozusagen ergänzen.
00:03:03: Also, dass man genau das, wie du sagst, sechzig Prozent Aktien hat, dieses größere Risiko hat.
00:03:09: Anleihen, man muss es halt einfach sagen, sind tendenziell, kriegst du damit nicht so viel raus.
00:03:14: Aber es ist halt eben sicher, bis, und das finde ich nicht ganz interessant, bis auf das Jahr zwanzig, zwanzig, da haben wir hier auch gestanden und haben, das weiß ich noch ziemlich genau, in unserer Schlussfolge zu Silvester auch darüber geredet, was so war, so bemerkenswert in diesem Jahr zwanzig, zwanzig, unabhängig davon, dass auch Corona immer noch gewütet hat.
00:03:34: Es war so interessant, dass sowohl Aktien als auch Anleihen verloren haben.
00:03:38: Das passiert nicht oft.
00:03:39: Genau, das war ja ein wirkliches Ausnahmejahr, wo auch dieses Portfolio völlig unter die Räder gekommen ist.
00:03:46: Übrigens ja auch, was wir ja auch schon ein paar Mal besprochen haben, unser Sonntagszeitungsportfolio, ein Wunderportfolio haben wir es ja genannt.
00:03:53: Das ist ja sehr, sehr ähnlich eigentlich da angelehnt, hat Fünfzig-Fünfzig in der Aufteilung.
00:03:58: Und das hatte auch in den Katastrophalen Jahr.
00:04:03: Jetzt muss man halt sagen, das war damals ein Jahr, in dem einerseits die Zinsen wahnsinnig gestiegen sind, was immer bei bestehenden Anleihen zu Kursverlusten führt.
00:04:14: Und das war ein heftiges Jahr, weil wir aus dieser Inflationszeit uns in der Inflationszeit uns noch befanden und die Notenbank darauf reagieren mussten.
00:04:22: Das hat dazu diesen starken Anleiheverlusten geführt.
00:04:25: Und eben, es war auch kein gutes Aktienjahr.
00:04:28: Und es kann passieren, aber du hast es dir auch nochmal genauer angeschaut.
00:04:32: Es gibt einfach sehr, sehr viele Untersuchungen, vor allem im amerikanischsprachigen oder im englischsprachigen Raum, dazu auf sehr lange Sicht.
00:04:41: ist diese Kombination, diese Sechzig-Vierzig-Kombination eigentlich ziemlich gut.
00:04:45: Das
00:04:45: finde ich vor allem tatsächlich total spannend, dass es dann mal so ein, du hast es richtig gesagt, so ein unter die Räder gekommen, ja war, für genau diese Art von etwas langweiligen Portfolien.
00:04:55: Man muss aber sagen, über die lange Strecke ist es fast immer im Plus tatsächlich gewesen.
00:05:00: eine Studie gesehen, die hat zurückgerechnet auf die vergangenen einhundertfünfzig Jahre.
00:05:06: Und da gibt es nur ein paar Jahre, wo es wirkliche Ausreißer gegeben hat.
00:05:11: Und das ist natürlich eine sehr lange Strecke.
00:05:13: Also, wenn man sich dazu entschließen sollte, wirklich auch nicht viel mit seinem Portfolio machen zu wollen, dann ist es mal, ich sag mal so, von der Initial-Idee scheint es mir tatsächlich unschlagbar zu sein.
00:05:24: Und was ja interessant ist, ist, Ich meine, Aktien und Anleihen, das ist ja auch ein riesengroßer Begriff.
00:05:29: Jetzt ist ja die Frage, wie man das im Zweifel auch ausgestaltet.
00:05:33: Man könnte sagen, sechzig Prozent Aktien heißt jetzt was.
00:05:36: Es könnten ja Automobilaktien sein.
00:05:38: Es könnten ja eine bestimmte Art von Anleihen sein, auf die man sich konzentrieren.
00:05:43: Also die ... Variation innerhalb dieses Portfolios ist ja total breit.
00:05:49: Und das fand ich auch bei der Beschäftigung mit diesem Thema ganz interessant.
00:05:52: Das machen sich natürlich auch die Vermögensverwalter zu Nutze.
00:05:54: Haben sie ja auch recht, weil es natürlich auch eine Geschäftsidee ist, vielleicht auf das eine oder das andere ein bisschen mehr zu gucken.
00:06:00: Das ist wahr.
00:06:01: Ich glaube, wenn der eine oder andere auf die Idee kommt, sich vielleicht sowas selber zu konstruieren, ist es nicht ganz falsch, sich zumindest zu überlegen, dass wenn die Anleihen als die sichere Komponente gelten, dass die am besten in der Währung des Anlegers notieren.
00:06:17: Also sagen wir mal, wenn wir klassischerweise in Deutschland, wäre das der Euro.
00:06:22: Weil sonst hat man ein Problem, was in diesem Jahr auch noch oder was auch auftauchen kann, nämlich Währungsschwankungen.
00:06:29: Und das möchte man im Anleihe Teil des Portfolios eigentlich nicht.
00:06:32: Deswegen würde ich da immer sagen... Könnte man sich zum Beispiel natürlich überlegen, das mit Index-Fonds zu machen.
00:06:38: Das ist jetzt heute hier alles viel einfacher als früher.
00:06:40: Früher hätte man das ja so gar nicht machen können, muss man auch sagen.
00:06:42: Die Index-Fonds gibt es ja erst so seit zwanzig Jahren, fünf, zwanzig Jahren und so richtig breit eigentlich erst seit noch nicht mal mehr als fünfzehn Jahren, würde ich mal sagen.
00:06:52: Insofern, da könnte man sich zum Beispiel überlegen, einen europäischen Anleihefonds zu nehmen und dem anderen könnte man den... Hier auch oft diskutiert ein MSCI World nehmen mit all seinen Schwächen.
00:07:04: Aber man könnte sich auch sagen, überlegen, ich konstruiere das irgendwie anders.
00:07:08: Ich baue mir einen höheren Europa-Anteil ein.
00:07:11: Ich mache vielleicht ein Europa-ETF und ein Amerika-ETF.
00:07:14: Oder wenn ich sage, Amerika gefällt mir gar nicht, kann ich die auch noch weiter untergewichten.
00:07:20: Und stattdessen was anderes dazu nehmen, Schwellenländer.
00:07:23: Also da gibt es echt viele Möglichkeiten.
00:07:24: Das macht es interessant.
00:07:27: Es macht natürlich, nimmt dem Ganzen aus, ein bisschen das Simble.
00:07:30: Und man muss ein bisschen schauen, also ich weiß nicht, nicht jeder wird da braucht dafür ein Vermögensverwalter, glaube ich, man kann auch selber sich, wie gesagt, vielleicht aus drei Indexfonds da was zusammenstellen, wie gesagt Europa, Amerika und vielleicht Schwellenländer, fände ich gar nicht so eine schlechte Kombination.
00:07:47: Da kann man auch schon einiges schaffen.
00:07:49: Ich
00:07:49: fand ganz interessant bei der Recherche dazu, dass aus diesem Sechzigvierzig tatsächlich eine ganze Menge Produkte auch hervorgegangen sind.
00:07:55: Viele sprechen dann in diesem Zusammenhang auch von einem permanent Portfolio.
00:08:00: Das wiederum geht zurück auch auf einen Amerikaner, nämlich Avery Brown, der Bücher geschrieben hat.
00:08:06: Der war dann später auch ein Politiker, aber vor allem ein wirklich großer Investmentfonds, der einige Grundlagenbüchern dazu auch geschrieben hat.
00:08:13: Also wirklich zur Geldanlage für Fußgänger, hätte ich beides.
00:08:17: gesagt.
00:08:17: Und das zeigt ja schon dieser Begriff, dieses permanent, permanente Portfolio, dass es eigentlich sowas wie auf Ewigkeit ausgerichtet ist.
00:08:27: Und trotzdem, und das macht es ja auch so spannend, deswegen arbeiten wir ja auch so gerne in diesem Feld, entwickeln sich solche, ja ich sage mal solche historischen Ideen ja auch irgendwann weiter.
00:08:40: Also ich finde ganz spannend, dass es dann inzwischen ja auch sowas gibt wie das Viertel-Portfolio.
00:08:45: Fünfundzwanzig, Fünfundzwanzig, Fünfundzwanzig.
00:08:47: Da sind dann vier Esseklassen drin.
00:08:49: Denn das zeigt so ein bisschen genau das, was du sagst.
00:08:51: Man anleihen und Aktien.
00:08:53: Es könnte auch ein bisschen langweilig sein.
00:08:55: Und vielleicht nimmt man noch das eine oder andere dazu.
00:08:59: Und ich finde, das ist ja wie so eine Mode unserer Zeit so ein bisschen.
00:09:03: Da ist Gold jetzt noch dabei, zum Beispiel.
00:09:07: Aber
00:09:07: es können auch sowas dabei sein wie zum Beispiel Private Equity.
00:09:10: Hat's ja vor, Also hat es immer schon gegeben, aber für den Privatanleger auch noch lange nicht.
00:09:16: Ich finde es spannend, dass sich daraus weitere Dinge und weitere Produkte entwickeln können.
00:09:21: Man muss natürlich auch immer schauen, ist das für einen Selbstsinn voll?
00:09:24: und hier, was du ansprachst, dieses Permanent-Portfolio, wo man twenty-fünf Prozent Gold hat.
00:09:28: Das ist ja schon eine sehr hohe Quote.
00:09:30: Man kann sich natürlich gerade darüber freuen, weil Gold hat ein herausragendes Anlagejahr.
00:09:35: Das ist besser als fast alle anderen Anlagearten.
00:09:38: Das ist schon erstaunlich.
00:09:40: Aber ob man auf Dauer so eine hohe Goldquote haben möchte, müsste man sich halt fragen.
00:09:45: Wie gesagt, das ein bisschen auszuprobieren kann auch Spaß machen, auch bei Private Equity.
00:09:49: Es gibt natürlich jetzt Möglichkeiten in diesen Bereich der privaten Firmenbeteiligung zu investieren.
00:09:55: über diese ein neues Kürzel LTIV.
00:09:58: Da kann man auch mit relativ wenig Geld das machen.
00:10:01: Auch da ist immer so ein bisschen die Frage, ist das
00:10:03: nicht
00:10:04: zu teuer?
00:10:04: Lohnt sich das über diese Vehikel das zu machen?
00:10:08: Aber der Gestaltungsfreiheit sind keine Grenzen gesetzt.
00:10:12: Natürlich, wir haben es eben schon gesagt, ist auch bei der ganzen Sache immer ein bisschen ein Interesse der Anbieter vorhanden, die natürlich ... Also die großen ETF-Anbieter gibt es jetzt und die verdienen ihr Geld, aber alle anderen wollen eben auch beweisen, dass sie wichtig sind und dass man sie braucht.
00:10:28: Das ist nicht bei jedem unbedingt sicher so, dass man das wirklich braucht, aber es gibt sehr viele Gestaltungsmöglichkeiten und das ist spannend.
00:10:35: Ich meine, der Punkt ist ja bei der gesamten Geldanlage, du willst deine Risiken minimieren und deine Erträge maximieren.
00:10:41: Also das ist zumindest für die meisten, für manche ist vielleicht auch noch ein bisschen Spielspaß dabei, aber das ist ja mal so die Grundformel.
00:10:47: Und beim permanenten Portfolio, wenn man mal ins Jahr zwei tausend zwei zurückgeht, interessant.
00:10:54: Da ist nämlich tatsächlich der Aktienmarkt ja auch ziemlich weiter nach unten gegangen und der Goldkurs auch ziemlich weit nach oben.
00:11:00: Also insofern, das hat schon so eine ausgleichende Wirkung mitunter, heißt dann aber auch am Ende und am Strich kommt natürlich nicht die Wahnsinnsrendite dabei raus.
00:11:10: Genau, ich glaube,
00:11:11: das ist wirklich auch wichtig.
00:11:12: Das erlebe ich auch hin und wieder, dass mich Leute fragen und sagen, ja, Moment mal, jetzt habe ich ja so ein, das ist ja im Prinzip ein gemischtes Portfolio.
00:11:21: Und man kann so ein Portfolio eigentlich nicht rein mit dem Aktienmarkt vergleichen.
00:11:27: Das geht nicht.
00:11:27: Man könnte dann in diesem Jahr, würde man sehen, dass alle diese gemischten Portfolien natürlich schlechter gelaufen sind, also als beispielsweise der DAX, der eine der herausragenden Indices in diesem Jahr war, aber es ist eben ein gestreutes Portfolio, was absichern soll für den Fall, dass sich zum Beispiel die Aktien schlechter entwickelt, dann habe ich die Anleihen.
00:11:50: dann bedeutet, aber auch wenn sich die Aktien herausragend entwickeln, dass sich das nicht voll mitnehmen.
00:11:54: Also das muss man immer wissen.
00:11:55: Und dann darf man sich eben auch, wenn man darauf schaut, nicht im Nachhinein beschweren und sagen, ja Mensch, jetzt gab es auch hier diese fast dreißig Prozent im DAX.
00:12:04: Wieso habe ich denn das jetzt hier nicht?
00:12:06: Das ist eben, man zahlt immer irgendein Preis.
00:12:09: Das sind eben auch diese Stressszenarien, die man sich vorstellen muss, wenn man sich mit einem solchen Depot beschäftigen will oder kann.
00:12:17: Wenn die Zinsen nach oben gehen, dann ist das oft für die Anleihen eben gut.
00:12:22: Die Aktie merkt ihr dann runter.
00:12:24: Wenn die Zinsen gesenkt werden, dann ist das umgekehrt so.
00:12:28: Sorgt natürlich für einen gewissen Stress im Depot, aber wie du sagst, anders geht's halt am Ende dann auch nicht.
00:12:35: Ein Gedanke ist vielleicht noch ganz gut zu wissen, falls jetzt jeder denkt, na ja, sechzig-vierzig, das ist jetzt meine Aufteilung oder zwanzig, zwanzig, zwanzig, zwanzig, zwanzig.
00:12:43: Es gab auch mal eine Formel, die relativ leicht zu merken ist, über die man auch viel diskutiert hat.
00:12:50: die aber gar nicht so falsch ist.
00:12:52: So wie hoch soll meine Aktienquote sein, spielt natürlich vieles eine Rolle.
00:12:55: Aber eine ganz, ganz einfache Daumenregel ist ja hundertminus das eigenen Lebensalter.
00:13:02: Da kommt man auf eine, wenn man jünger ist, auf eine höhere Aktienquote, wenn man älter ist, auf eine niedrigere.
00:13:07: Das gilt für Ältere etwas weniger heutzutage, weil ... man vielleicht auch noch weiter in den Aktienwerken investiert sein möchte, aber das ist vielleicht auch eine Orientierungsgröße für den einen oder anderen Jüngeren.
00:13:22: Man kann halt auch mehr in Aktien gehen.
00:13:25: Ich finde, das ist eine sehr gute Faustformel.
00:13:26: Es ist auch gut, dass du das noch mal ansprichst, weil man sich ja auch ein bisschen die Frage stellt, was ist jetzt gut für mich?
00:13:31: Was gilt jetzt für mich?
00:13:32: Und diese Frage ist tatsächlich gar nicht so einfach zu beantworten.
00:13:35: Aber natürlich sind unterschiedliche Lebensphasen auch mit unterschiedlichem Art von Vermögensaufbau, Vermögenserhalt und dann später dann auch Entspanen einfach gekoppelt.
00:13:47: Das ist ja völlig klar.
00:13:48: Ein Siebzigjähriger gibt sein Geld anders aus oder guckt auf seinen Vermögen anders als jemand, der vielleicht gerade sein kann.
00:13:54: ersten Job angefangen hat.
00:13:55: Und da kann man nicht alle Produkte und alle Angebote über einen Kamm scheren.
00:14:00: Da muss es irgendeine Faustformel vergeben.
00:14:02: Und ich finde, das ist tatsächlich so eine ganz gute, weil es einem so ein bisschen so ein Anhaltspunkt gibt, am Anfang ein bisschen mehr ins Risiko zu gehen, ohne alles zu verschleudern.
00:14:10: Das ist ja eben auch ganz klar, also hundert Prozent.
00:14:12: Aktienquote ist halt einfach immer schwierig.
00:14:15: Es sei denn, du hast so viel Kleingeld dabei, dass es dann auch egal ist, wenn der Totalverlust im Zweifel auch droht.
00:14:22: Aber dass man später dann einfach auch zu einem Punkt kommt und sagt, okay, jetzt geht's auch mehr umsichern, weil man ja dann im Alter auch nie weiß, was kommt noch auf einen zu, haben wir ja auch schon häufiger darüber geredet.
00:14:33: Vielleicht ein Umzug in einen Senioren oder Pflegeheim.
00:14:35: Da sind große Kosten, kommen große Kostenblöcke auf einen zu.
00:14:38: Also insofern, das finde ich wichtig, dass man das an der Stelle auch noch mal sagt.
00:14:42: Ja, und ganz am Anfang ist es natürlich auch so.
00:14:45: Das kann man vielleicht einmal hier auch noch sagen, dass man auch so einen Ratschlag, den man immer und überall hört.
00:14:52: Aber natürlich ist es immer gut, zumindest drei oder vier Netto-Gehälter auf dem Tagesgeldkonto zu haben, weil man nie weiß, welche Ausgaben man hat.
00:14:58: Also jetzt bloß nicht direkt mit allem in Aktien, auch das ist für den Anwalt.
00:15:02: vielleicht keine gute Idee, sondern erst mal ein bisschen was aufbauen und dann kann man aber eine sehr hohe Aktienquote wählen.
00:15:10: Vielleicht reden wir noch kurz darüber, wie man dann diese Quoten, wenn man sich auf ein bestimmtes Verhältnis geeinigt hat, wie man die sozusagen erhält das ja so genannte rebalancing also das portfolio wieder in die ausgangsstruktur zu bringen.
00:15:27: also wenn ich jetzt sechzig vierzig wähle und die aktie merkt gelaufen super dann hast ja auf einmal siebzig prozent aktien im portfolio und das kann man noch akzeptieren.
00:15:36: aber irgendwann ist man natürlich weg von diesem ursprünglichen mischungsverhältnis und das
00:15:41: ist wahrscheinlich ein ganz guter zeitpunkt sich das immer mal wieder klar zu machen.
00:15:44: wir sagen ja auch physisch stillhalten auch in stresssituationen oder so totalen markt aktivhasen.
00:15:50: aber irgendwann ist tatsächlich mal der punkt erreicht wo man mal sagen muss bin ich noch damit fein mit dem, was ich mir ursprünglich mal gedacht habe.
00:15:58: Man kann ja eine andere Strategie entwickeln, aber dieses Rebalancing, wie mache ich das?
00:16:02: Genau, das heißt Rebalancing und das ist im Prinzip einfach, ich habe auch da jüngst mal eine Studie zu gelesen, die ganz interessant war, weil man denkt, oh Gott, oh Gott, oh Gott, jetzt muss ich hier Rebalancing machen.
00:16:14: Das muss man nicht ganz so Stress erfüllt machen, sondern man kann sich einfach zum Beispiel einmal im Jahr, ist ein guter Zeitpunkt, was heißt ich Jahresende.
00:16:24: immer beliebt.
00:16:25: Man setzt sich irgendein Termin, soll nur einmal im Jahr sein und man macht ihn nicht abhängig von den Kursbewegungen des aktuellen Momentes, weil man das sowieso nicht, auch das haben wir schon oft gesagt, den besten Moment trifft man sowieso nicht.
00:16:38: Und dann macht man einfach Folgendes, dann zieht man eine Bilanz und sagt, die Aktien sind jetzt bei siebzig Prozent.
00:16:43: ist das für mich noch okay, vielleicht doch schon ein bisschen weit entfernt.
00:16:46: Wenn es bei zweiundsechzig Prozent wäre und ich sechzig als Zielmaher gehabt habe, da würde ich nicht viel ändern.
00:16:51: Aber bei siebzig könnte man eben sagen, jetzt verkaufe ich diese zehn Prozentpunkte, gehe die Aktien wieder auf, damit die Aktien wieder auf sechzig Prozent sind und baue gleichzeitig den, wahrscheinlich wenn die Anleihen sind, ja dann auf dreißig gefallen und steckt das Geld in die Anleihen.
00:17:09: Das sind halt zwei Transaktionen, da kann man sich ja noch überlegen und sagen, vielleicht kostet ja auch immer ein bisschen Geld.
00:17:16: Und außerdem ist das psychologisch gar nicht so einfach, weil man kauft nämlich das, was eigentlich schlechter gelaufen ist, verkauft das Gut gelaufen ist.
00:17:23: Das ist immer so gar nicht so psychologisch so einfach.
00:17:26: Aber es bringt was, man kann es sich aber auch vereinfachen und einfach die Quote des schlechter gelaufenen Anteils im Portfolio aufstocken.
00:17:36: Das ist auch unter steuerlichen Gesichtspunkten eigentlich der bessere Weg, aber da brauche ich natürlich zusätzliches Geld, weil ich dann her sage, okay, die Aktien sind eigentlich bei siebzig.
00:17:46: Ich könnte jetzt so weit wieder aufstocken, dass wieder das Verhältnis sechzig-vierzig ist, den Anleiheranteil, wenn der Stechter gelaufen ist.
00:17:53: Aber brauche ich zusätzliches Geld.
00:17:55: Aber es ist ein Weg, um nur eine Transaktion zu haben.
00:17:59: Oder ich passe meine Spar.
00:18:00: Pläne an, die Sparquoten, das kann man auch machen.
00:18:03: Ich finde ganz interessant, dass die Profis das ja genau so machen.
00:18:07: Mir kommt gerade Katie Wood in den Sinn, eine Dainvistoren aus den USA, die sehr im Kontakt immer mit Elon Musk steht und stand und darüber auch sehr berühmt geworden ist, die zum Beispiel sehr früh mit Tesla groß geworden ist und dieser Anteil aufgrund der Erfolge, die Tesla hatte, auch ein sehr attraktives Portfolio aufgebaut hat.
00:18:29: Und da sind immer alle ganz aufgeregt, wenn die verkauft.
00:18:32: Bis mal tatsächlich rausgekommen ist, sie will nicht mehr als zehn Prozent von einer Position in ihrem Portfolio haben.
00:18:38: Und deswegen, die hat vielleicht oft, ich hab sie einmal mal getroffen, das war sehr spannend.
00:18:43: Sie sagt, manchmal macht sie das auch unter Schmerzen, weil sie halt irgendwie weiter an dieses Unternehmen glaubt.
00:18:48: Aber apropos Portfolio und Zusammensetzung eines Portfolios, sie will diese Quote nicht zu hoch haben.
00:18:55: Und deswegen ist es letztlich nur konsequent, das dann auch zu machen.
00:18:59: ist es bei Profi-Investoren oft so, dass die Vorgaben haben.
00:19:02: Also auch vom Regulator darf man gar nicht den Anlegern... eine Situation aussetzen, wo ein Wert einen ganz hohen Anteil im Portfolio hat, das muss vermieden werden.
00:19:15: Und deswegen passen die viel häufiger an, als es vielleicht jemand macht, der so ein durch yourself Portfolio macht.
00:19:21: Ich habe da auch mal eine Zahl gelesen, dass tatsächlich die Kosten für dieses Rebalancing bei Profis nach Schätzungen in den USA im Jahr sind, sollen das sechzehn Milliarden Dollar sein, die man daran auch verdient als Broker zum Beispiel.
00:19:37: Aber Natürlich, der Grundgedanke ist, ich lass nicht eine Risikoklasse völlig frei laufen, sondern... Komm wieder auf meine ursprüngliche Idee zurück.
00:19:49: Wir lernen bei dieser Zahl, äh, sechzig Milliarden.
00:19:52: Sechzehn.
00:19:53: Sechzehn, sechzehn Milliarden.
00:19:54: Äh, Geld ist nie weg, es ist immer nur woanders.
00:19:58: Lass uns mal ganz zum Schluss nochmal auf das Wunderportfolio tatsächlich gucken, ähm, was du hier vorhin schon mal erwähnt hast, auf das Wunderportfolio der Frankfurter Allgemeinen Sonsachszeitung.
00:20:07: Ähm, wie läuft das gerade?
00:20:09: Wie steht es irgendwie?
00:20:10: Ähm,
00:20:11: ich, ich hab jetzt heute morgen gar nicht drauf geschaut, aber das ist tatsächlich so, dass... ist ja ein MSCI World für den Aktienanteil, der ist leicht im Plus erleidet eben unter dem schwachen Dollar, weil das hat ein starkes US Aktiengewicht, dieser MSCI World und das ist leicht im Plus, aber wenn man sieht in den USA, Rekorde, Rekorde, Rekorde, das kommt hier nicht an, weil der Dollar so schlecht, da steht zur Zeit und der Anleiheanteil ist okay, leicht im Plus, aber es ist jetzt nicht so herausragend, wenn man eben jetzt sich das anschaut, was, wie gesagt, nicht so ganz geht.
00:20:48: Nur auf den Dachs schauen würde, zum Beispiel sieht man, da hätte ich jetzt viel mehr verdient.
00:20:51: Aber ja, es ist eben auch kein Ausfall oder sowas, nur man muss eben damit leben, dass in diesem Jahr die Anleihekomponente nicht so spannend ist und die Aktienkomponente wegen des Dollar-Risikos nicht so gut läuft.
00:21:07: Vielleicht diesmal eher ein Portfolio zum Wundern, dann als tatsächlich wahre Wunder zu erleben.
00:21:13: Genau.
00:21:14: Man muss, glaube ich, schauen, wie lange so was über mehrere Jahre läuft.
00:21:22: Und damit sind wir auch schon wieder bei unserem Ding der Woche.
00:21:26: Inken, worum geht es dieses Mal?
00:21:28: Ich muss dieses Mal wirklich, es ist ein bisschen Selbsthilfegruppe, aber ich muss echt über Jimmy Kimmel reden.
00:21:32: Also das ist, was da derzeit passiert in Amerika, das war ja hier auch schon sehr viel Gegenstand im Podcast.
00:21:40: Zölle, Trump, Willkür, Kurse hoch und runter.
00:21:45: Aber was jetzt mit diesem Talkshow Host passiert ist, das ist schon echt, also das ist schon mehr als ein Ding, finde
00:21:51: ich.
00:21:52: Du redest jetzt von der Show, die abgesetzt wurde im Disney-Konzern und jetzt aber auch wieder zurück ins Programm genommen wurde.
00:22:00: Aber in der Tat, das ist schon, also man hatte von Amerika gehofft, auch von diesen Konzernen, die dahinter stehen.
00:22:09: Gerade von Disney hätte man vielleicht ein größeres Bekenntnis zur Pressefreiheit sich erhofft, oder meinungsfrei, weil genau das ist im Prinzip dahinter, das wird zwar, es gibt alle möglichen anderen Erklärungen, die so vorgebracht werden, aber im Prinzip wurde es abgesetzt, weil ein Donald Trump nahestehender Mediendirektor der Medienaufsichtsbehörde gesagt hat, das muss jetzt mal aus dem Programm genommen werden.
00:22:32: Aber wie gesagt, jetzt ist es auch wieder drin.
00:22:36: Aber es wird echt spannend werden, sich diese Sendung anzugucken.
00:22:38: Ich habe auch die Ursprungs-Sendung gesagt.
00:22:40: Ich finde, man kann Meinung darüber haben, ob man das jetzt alles lustig findet, was Jimmy Kimmel da so spricht.
00:22:46: Das ist so, aber das gilt ja für jede Art von Humor und Satire im Fernsehen umso mehr.
00:22:51: Diese Tradition haben wir auch in Deutschland nicht ganz so sehr, wie das in Amerika der Fall ist.
00:22:56: Aber es wird jetzt spannend werden, tatsächlich, wie diese Sendung jetzt verläuft.
00:23:00: Denn es ist ja genauso, wie du sagst.
00:23:02: Die Frage ist so ein bisschen, wie verhalten sich Unternehmen?
00:23:06: Wir haben auch andere Fälle ja schon gehabt in den USA.
00:23:09: Ich denke an die großen Anwaltskanzleien, die einfach echt einen Kniefall da gemacht haben.
00:23:13: Und wo klar war, sie bekommen gewisse ... Aufträge, Verträge nicht mehr, wenn sie gewisse Vorgaben der Trump-Regierung nicht erfüllen wollen.
00:23:23: Und darauf sind sie eingegangen, oder man denkt an den Fall der Universitäten, wie in Harvard, wo ganz klar war, uns passt hier nicht, was ihr macht.
00:23:32: Es gab einigen Widerstand, das muss man sagen, aber es zeigt ja nur einfach den Druck in diesem Land.
00:23:38: Wir sehen ja jetzt auch, der Staat hat sich an Intel beteiligt, beispielsweise America First.
00:23:44: Jetzt geht es auch auf diese Unterhaltung.
00:23:47: Und jetzt bin ich mal gespannt, wie diese Sendung verläuft.
00:23:49: Weil jetzt ist ja die Frage, kann man sich ernsthaft vorstellen, dass so ein Humorist, ein Satiriker sich hinstellt und jetzt Kreide gefressen hat.
00:23:57: Also wie wird das wohl sein?
00:23:59: Also ich werde die Sendung auf alle Fälle gucken und man muss echt sagen... Es ist wieder eine Sorge mehr, ehrlich gesagt, die da gerade in Amerika hoch bloppt.
00:24:07: Ja, und man sieht eben, glaube ich, die Unternehmen sind eben nicht die letzten Bastionen in diesem Kampf.
00:24:12: Das kann man wirklich nicht sehen.
00:24:15: Es fing ja auch schon an.
00:24:16: Wir haben auch schon darüber gesprochen, die Finanzbranche, die Vorgesellschaften, die sich sehr lange stark für, also insbesondere BlackRock, die sich sehr stark für Nachhaltigkeit ausgesprochen haben und davon ist jetzt gar nichts mehr zu hören, weil es eben auch ins politische Klima... nicht passt, also darauf zu hoffen, dass der Widerstand sich in den Unternehmen organisiert gegen autokratische Züge.
00:24:41: Das ist leider eine vergebliche Hoffnung, aber um vielleicht ein bisschen leichter zu enden, habe ich auch, ich muss zugeben, ich habe selten diese amerikanischen Comedy-Shows gesehen, aber es gab jetzt eine, die ich mir jetzt auch mal angeschaut habe, nämlich John Stuart von der Daily Show, hat wirklich, das ist wirklich sehr, sehr lustig, sich zum Trump-Besuch in Großbritannien ungefähr fünfzehn Minuten lang.
00:25:10: Die ganze Show ist, das ganze Studio ist, so wie es Trump gerne mag, in Gold ausgestattet.
00:25:16: Das ist wirklich sehr lustig.
00:25:18: Immerhin noch was zu lachen.
00:25:22: Und das war's auch schon wieder mit unserer dieswöchigen Folge des FHZ Podcasts Finanzen und Immobilien.
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